Die Streiks der Lockführer gehen einem langsam auf den Geist. Stundenlang steht man am Bahnsteig und wartet auf seinen Zug, damit man pünktlich zur Arbeit kommt. Wer schon mal bei niedrigen Temperaturen auf einem kalten Bahnsteig gewartet hat, der weiß, dass dieses Unterfangen kein Vergnügen ist.
Dürfen die Lockführer eigentlich streiken? Die meisten sind doch bei einem Staatsbetrieb beschäftigt und dieser muss doch dafür sorgen, dass die Menschen von A nach B gelangen können. Im Jahr 2011 sollte dies möglichst ohne Verspätung, ohne den Ausfall von Heizung oder Klimaanlage und ohne Streiks erfolgen. Doch weit gefehlt. Wahrscheinlich ist der Wasserkopf immer noch zu groß. Zu viele Mitarbeiter, wobei die Hälfte sicher nicht genau weiß, wie sie den Tag rumbekommen soll.
Die Kunden der Bahn sind zu Recht verärgert. Zugfahren ist nämlich teurer als Fliegen, doch leider kann man von Luckenwalde nach Berlin nicht mit dem Flugzeug gelangen. Man ist einfach auf den Transport mit der Bahn angewiesen. Vielleicht sollte die Bahn auf Lockführer aus Polen oder dem Baltikum zurückgreifen. Auf jeden Fall sollte baldmöglichst sichergestellt sein, dass die Züge wieder pünktlich fahren und man sich nicht am frühen Morgen die Beine in den Bauch stehen muss.
Trotzdem kann man die Lockführer verstehen. Die Gehälter sind für diese Verantwortung nicht angemessen. Hinzu kommen Schichtdienste und stundenlange Einsamkeit im Führerhaus. Keine Kantine und immer volle Konzentration damit kein Unglück geschehen kann. Die Lockführer der privaten Bahnen sind wohl noch schlechter dran.
Aber es gibt einen kleinen Trost, denn die Bahn hat eine kostenlose Hotline für alle Reisenden eingerichtet. Unter der 0800er Nummer
0800 0 99 66 330
Kann man erfahren, ob der Zug fährt oder nicht.