Start-up Coya wächst
Wer den Top-Versicherungsmanager Peter Hagen kennt, dürfte wissen, dass er sich nicht zurückziehen wird, nachdem er den Chefposten bei der VIG-Gruppe niedergelegt hat. Stattdessen hat er zusammen mit drei anderen Partnern in Berlin ein eigenes Versicherungs-Start-up gegründet.
Es handelt sich hierbei um ein relativ riskantes Projekt, Hagen selbst spricht von einem Abenteuer. Denn diesmal gehe es um eine technologische Ausweitung des Versicherungsgeschäftes.
Insgesamt hatte es ein Jahr lang gedauert, bis die Coya AG aufgebaut war. Und erst kürzlich haben prominente Investoren zehn Millionen Dollar in das Unternehmen investiert, das aktuell gerade das Lizenzierungsverfahren für Deutschland absolviert, wo das Unternehmen ab 2018 präsent sein möchte. Als Zielgruppe hat man die 18- bis 35jährigen ins Auge gefasst, wovon es allein in Deutschland etwa 20 Millionen gibt. Der österreichische Heimatmarkt ist hingegen nicht im Visier der Gründer, weil dieser Markt zu klein ist.
Start-up Coya mit Peter Thiel
Dieses Geschäftsmodell stößt auch auf das Gefallen der Investoren, darunter befindet sich auch der Milliardär Peter Thiel, der über die Investmentgesellschaft Valar investiert. Er hat in der Vergangenheit unter anderem den Bezahldienst Paypal mit begründet.
Die Familienfonds
Auch der Fonds La Famiglia ist vom Geschäftsmodell überzeugt. Dieser Fonds wurde von bekannten Unternehmerfamilien 2016 aufgelegt, um in in junge Unternehmen, die technologieorientiert sind, zu investieren.
Auf traditionelle Versicherer dürften also schwere Zeiten zukommen. Denn wie die Coya-Gründer sagen, sei das Modell der Versicherungen von Grund auf neu durchdacht und definiert worden. Deshalb sei ein eigener Mix aus Expertisen in Sachen Versicherungen, Technologie und Data-Science entwickelt worden. Das Ziel lautet, der führende digitale Versicherer in Europa zu werden.
Aktuell halten die Gründer noch etwa 50 Prozent der Aktien. Hagen selbst wird bei Coya die Führung des Aufsichtsrates übernehmen. Zum Vorstandsvorsitzenden wurde erst kürzlich Thomas Münkel bestellt, der zuvor dem UNIQA-Konzern vorstand.